Die Frage, welche im Titel enthalten ist, klingt so einfach und ist doch so kompliziert. Vor allem ist sie allgegenwärtig.
Als Manager, Personalleiter oder Berater und als Abteilungsleiter ist es die Aufgabe, ein Team zusammenzuhalten und die Produktivität der Mitarbeiter zu optimieren. Dass dabei jedoch nicht nur Druck und Drohungen weiterhelfen, darf man niemals aus den Augen lassen.
Auch die Schweiz ist vorm Burnout-Syndrom übersät
Als Vorgesetzter kann man nur in dem Versuch des Perspektivwechsels ein Verständnis für seine Arbeitnehmer und „Kollegen“ entwickeln. Viele Aspekte sind oft selbstverständlich und für jeden wichtig.
Der erste konkrete Ratgeber lautet deshalb: Mitarbeiter wünschen sich eine gesunde Atmosphäre am Arbeitsplatz.
Das Problem dahinter ist, wer nur unter Druck arbeitet, ohne dass er im Hintergrund Begeisterung und Motivation für sein Arbeitsfeld und sein Unternehmen besitzt, der wird auf die Dauer nicht viel arbeiten können. Falsche Strategien sind mitverantwortlich für unsere grosse Zahl an Arbeitnehmern in psychischer Behandlung und einer sich stark ausbreitenden Burnout-Problematik. Trotz der wirtschaftlichen Stabilität in der Schweiz entstehen jährlich 4,2 Milliarden Franken an Ausgaben aufgrund von Beschwerden, die durch Stress ausgelöst wurden. Als Mitarbeiter distanziert man sich noch mehr von der Führungsebene und trotz steigenden Einkommens wächst proportional auch die Unzufriedenheit.
In der Schweiz kommt ein attraktives Gehaltspaket erst auf Platz 6 in der Prioritätenliste der Angestellten bei einem Jobwechsel. Das Engagement zeigt sich auch durch emotionale Beteiligung, die emotionale Bindung eines Mitarbeiters an eine Marke und die Identität des Unternehmens. Für einen engagierten Mitarbeiter wird das Unternehmen ein Teil von sich, ein wichtiger Teil seines Lebens. 2 Studien von AON und Gallup haben einige Kriterien zur Beteiligung von Mitarbeitern definiert.
Die Mitarbeiter wünschen sich:
- „Verantwortungsgefühl“
- „Anerkennung für die Arbeit“
- „Mehr Zeit für Hobbys“
- „Möglichkeiten für die persönliche Entwicklung“
- „Teamgeist im Unternehmen oder in der Abteilung“
- „Auszeit von der Arbeit und Erholungspausen“
- „Zeit für die Familie und für die Freunde“
- „Etwas Neues zu lernen“
- „Life-Work-Balance zu verwalten“
- „Genug Schlaf zu bekommen“
- „Gesund zu essen“
- „Mehr Sport zu machen“
- „Nicht jenseits der Mittel zu leben“
- „Regelmässig zu sparen“
- „Das Gefühl haben, dass ihre Manager wirklich an ihrem Wohlergehen interessiert sind“
Ein springender Punkt: Die persönliche Betreuung
Arbeitnehmer sollten in jedem Unternehmen konstant einen Faden zur Führungsebene haben. Egal, wie viele Stufen zwischen Ihnen und den Entscheidungsträgern liegen, sollte man doch immer Ansprechpartner haben. Diese sollten jedoch nicht nur gestresste Abteilungsleiter sein, welche Aufgaben verteilen und Beförderungen vornehmen. Persönlichkeit ist nämlich ein grosser Faktor. Er ist ausschlaggebend für den am meisten motivierenden Koeffizienten im Arbeitnehmer-Vorgesetzter-Verhältnis: Respekt. Man kann einen respektvollen Umgang nur dann etablieren, wenn man auch auf den einzelnen Mitarbeiter eingehen kann und nicht nur neue Standards umsetzt oder Probleme von sich wälzt. Auf der anderen Seite sind wir stark geprägt von dem Streben nach Anerkennung. Wenn jemand unsere Arbeit wertschätzt, unsere Talente wahrnimmt und vielleicht sogar mal ein lobendes Wort fallen lässt, arbeiten wir oft noch intensiver an unseren Fähigkeiten und Projekten.
Identifikation mit dem Arbeitgeber
Respekt zu zollen, sorgt auch für einen höheren Identifikationsgrad des Mitarbeiters mit seinem Unternehmen. Wenn er Anerkennung erlangt und bekommt, besonders nach ausserordentlichen Leistungen oder anspruchsvollen Projekten, dann wird er zum unverzichtbaren Arbeitnehmer und möchte seine Rolle auf der Arbeit möglichst effizient und professionell ausfüllen. Zeigt man seinen Mitarbeitern also, dass sie nicht nur einer von vielen Bewerbern sind und bei unzureichenden Ergebnissen einen neuen Beruf suchen können, werden auch langfristig Motivation und Verantwortungsbewusstsein gefördert.