In der Schweiz hat der Stress am Arbeitsplatz in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Dies wurde gestern vom Bundesamt für Statistik (BFS) mitgeteilt.
Betroffen sind vor allem Arbeitnehmer unter 50 Jahren, den deutlichsten Anstieg in der Umfrage sieht man vor allem bei den unter 30-jährigen Erwerbstätigen. 2017 litten 21 % der Erwerbstätigen an ihrem Arbeitsplatz meistens oder stetig unter Stress, gegenüber den 18 % im Jahr 2012. Diese Zunahme ist bei den 15- bis 29-Jährigen (von 19 % auf 25 %) und bei den 30- bis 49-Jährigen (von 18 % auf 22 %) signifikant (Quelle BSF). Woher kommen diese alarmierenden Zustände und was bedeutet dies für unsere Gesundheit?
Fast jeder Erwerbstätige hat irgendwann schon einmal den Druck von arbeitsbedingtem Stress gespürt. Jede Arbeit kann stressige Elemente beinhalten. Kurzfristig kann man z.B. unter Druck geraten, eine Frist einzuhalten oder eine herausfordernde Verpflichtung zu erfüllen, wird der Arbeitsstress jedoch chronisch, kann er sehr belastend sein. Dieser kann dann sowohl die physische als auch die emotionale Gesundheit schädigen.
49% der gestressten Personen gaben in der Befragung des BFS an, sich am Arbeitsplatz emotional erschöpft zu fühlen, was leider ein Zeichen für ein hohes Burnout-Risiko darstellt. 16% dieser Personen stuften demnach ihren Gesundheitszustand auch als mittelmässig, schlecht oder sehr schlecht ein (Quelle BSF).
Stress kann zu Problemen wie Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Schlafstörungen und Konzentrationsschwierigkeiten führen. Das BSF gab an, dass die Zahl der Krankheitstage in der Schweiz aufgrund von Stress und anderen psychischen Problemen in den letzten fünf Jahren um 35 Prozent zugenommen hat. Chronischer Stress kann zu Angstzuständen, Schlaflosigkeit, Bluthochdruck oder gar zu Depressionen, Übergewicht, Herzerkrankungen und Burnout führen. Nicht alle Menschen können gleich gut mit Stress umgehen. Viele Menschen, die unter übermässigem Stress leiden, gehen häufig auf ungesunde Weise damit um, z. B. indem sie sich ungesund ernähren, zu viel essen, Zigaretten rauchen oder zu Alkohol und Drogen greifen.
Wieso kommt es überhaupt zu diesem Druck? Sind die Arbeitgeber schuld? Welche Faktoren belasten die Arbeitnehmer am meisten? Häufige Ursachen für Arbeitsstress sind übermässige Arbeitsbelastung, hohe Anforderungen, Zeitdruck, tiefe Löhne, wenige Möglichkeiten für Wachstum oder Weiterentwicklung, Wertekonflikte, geringe soziale Unterstützung, Diskriminierung und Angst um den Arbeitsplatz.
Die Konsequenzen dieses Anstiegs sind sehr kostspielig. Die Gesundheitsförderung Schweiz schätzt, dass berufsbedingter Stress zu einem Produktivitätsverlust von rund 6,5 Milliarden Franken pro Jahr führt, was rund 1 % des Bruttoinlandsprodukts der Schweiz entspricht (Quelle Swissinfo).
Hier ist nun nicht nur der Bund gefordert, sondern die Firmen selber müssen ihr Management, ihre Werte und ihre Unternehmenskultur überdenken und allenfalls auch flexiblere Arbeitszeiten in Betracht ziehen. Diverse Arbeitgeber haben bereits erkannt, dass der Fokus weg von den Abwesenheiten der Arbeitnehmer auf die Präsenzzeit jener gerichtet werden muss. Denn wer sich wohler fühlt bei der Arbeit, weniger Druck erlebt, ist in der Regel auch automatisch weniger aufgrund von Krankheiten abwesend. Mit Wellbeing-Programmen für Mitarbeiter, wie Joy Corporate sie organisiert, steht die Förderung des allgemeinen Wohlbefindens im Zentrum. Die Ansätze sind vielseitig, einerseits werden Methoden zur Bewältigung des Stresses aufgezeigt durch gezielte Yoga- und Pilatesübungen und andererseits werden auch kreative Events angeboten, um den Mitarbeitern einen Ausgleich zu bieten. Ziel ist es eine langfristige Lösung für die Gesundheit der Mitarbeiter anzubieten und eine Wellness-Kultur im Unternehmen einzuführen, ohne sie zu forcieren.
Massnahmen müssen nun ergriffen werden, um diesen gefährlichen Negativtrend zu unterbrechen, denn die physische und die emotionale Gesundheit sind fundamentale Elemente für jegliche Produktivität.