Umweltbewusstsein, Nachhaltigkeit und Reduktion der Abfälle sind Themen, die aktuell in allen Medien erscheinen und unsere Politik beeinflussen.
Ziel ist es, vorbildliches Engagement sichtbar zu machen, öffentliche Aufmerksamkeit für das Thema Umwelt zu erregen und mehr Menschen zu einem nachhaltigen Handeln zu bewegen. Doch wie können wir unseren persönlichen Alltag umweltbewusster und nachhaltiger gestalten?
In unserem Event bei Adobe über Environmental Measures in everyday life hat unsere Expertin Carla della Maggiora uns gleich zu Anfang erklärt, dass man seinen eigenen Footprint bzgl. Nachhaltigkeit mit diversen Tools messen kann. So lässt sich einfach feststellen, wo es Verbesserungsmöglichkeiten gibt in unserem täglichen Verhalten. Oft agieren wir aus lauter Gewohnheit und erst wenn wir darüber reflektieren, fallen uns die verschwenderischen Muster auf. Die goldene Regel der 8-R’s ist dabei sehr wegweisend!
Ein enormes Problem für unsere Umwelt ist die Verwendung von Einwegs-Produkten. Der riesige Anstieg von Plastik in unserem Leben seit 1950 birgt eine unglaubliche Belastung. Allein in der Schweiz werden jährlich eine Million Tonnen Plastik verbraucht! (Quelle: Bundesamt für Umwelt BAFU). Eine Million Plastikflaschen werden jede Minute weltweit verkauft! Diese Zahlen sind unvorstellbar, genauso ist der Umgang mit den gebrauchten Abfällen. Die Schweiz verbraucht dreimal so viel Kunststoff wie andere europäische Länder, recycelt aber 30 % weniger. Das, was nicht recycelt wird, wird verbrannt, um Energie zu erzeugen. Handlungsbedarf ist also unweigerlich gefragt.
Wie können wir konkret unseren Kunststoffkonsum einschränken oder verändern? Das Einkaufen von Ware direkt beim Produzenten, hierunter fallen zum Beispiel Gemüse und Früchte oder aber das Einkaufen im Supermarkt mit Verwendung von nachhaltigen Taschen kann dazu beitragen den Kunststoffkonsum zu verringern. Eine weitere Option ist das Erstehen von Ware in Zero Waste Shops, wie z.B. Abfüllerei oder Basel Unverpackt. Greifen wir zu Plastikprodukten, sollten wir darauf achten, dass es wieder verwendbar oder gar mietbare Artikel sind. Dies gilt nicht nur für Kunststoffprodukte, sondern auch diverse Anbieter von Vermietungen oder Secondhand Verkauf für Werkzeuge und Möbeln (ecochair, Offcut, Bauteilbörse oder Revendo). Bewusster mit Produkten umzugehen, bedeutet auch, kaputte Artikel nicht immer gleich wegzuschmeissen, was heutzutage leider zu einer Angewohnheit geworden ist, sondern diese zu reparieren. Es gibt in Basel das Angebot der Rep-statt (www.rep-statt.ch), wo Sachen aller Art repariert werden können.
Bei Lebensmitteln ist es wichtig keine Pestizide oder künstliche bzw. chemische Düngemittel auszuwählen oder auf das IP Suisse Logo zu achten (minimaler Einsatz von chemischen Pestiziden). Idealerweise pflanzt man seine eigene Nahrung an, im eigenen Garten, Balkon etc. Vorwiegend auf Fleisch zu verzichten und auf Fair Trade Produkte zu setzen optimieren unseren Konsum ebenso. Das gezielte Einkaufen hilft uns die Anzahl der Lebensmittel zu reduzieren, die wir in den Abfall werfen, denn Food Waste gilt es logischerweise zu vermeiden. Es gibt auch lokale Initiativen gegen Food Waste, wie z.B. die Good to go App, in der man täglich günstige Lebensmittel von Restaurants kaufen kann, die nicht mehr verwendet werden oder aber das Backwaren Outlet, das etwas älteres Brot verkauft.
Im Gegensatz zu den Lebensmitteln ist das Bewusstsein im Umgang mit Mode in Bezug auf die Umwelt noch nicht sehr verbreitet. Zu einfach ist die Ignoranz gegenüber der Produktion, der Emission und der Nachhaltigkeit, wenn wir Kleidung einkaufen. Was können wir konkret unternehmen, um diese enormen Emissionen zu reduzieren? Kaufen aus zweiter Hand, Kleidung tauschen oder spenden und recyceln. Denn man findet unzählige Secondhand Shops, Tauschevents oder Lokale Online Secondhand Verkaufsgruppen.
Nicht nur unserem Alltag im Arbeitsleben in der Schweiz können wir verbessern, sondern auch unser Verhalten beim Reisen oder gar bei der Auswahl der Destinationen oder Hotels, etc. – es gibt umwelt- und sozialverträgliche, zertifizierte Unterkünfte (Anbieter global Sustainable Tourism Council - akkreditierte Zertifizierungsstelle). Im Jahr 2018 machten die nationale und internationale Luftfahrt 2,4 % des weltweiten Luftverkehrs aus. Energie-bedingte CO2-Emissionen sind 26 % höher als 2013. Zum verantwortungsbewussten Tourismus gehören also das Nutzen von nicht motorisiertem Transport, öffentliche Verkehrsmittel und gemeinsamer Dienste.
Little things count! Machen wir diese vielen kleinen Schritte in die richtige Richtung, folgen wir einem nachhaltigen Pfad, der uns alle gemeinsam ans Ziel führt!