Es ist diese gewisse Zeit im Jahr in Basel ... langsam aber sicher beginnen die Vorbereitungen, still und heimlich. Denn bald ist es wieder so weit und es heisst wieder «Morgestraich, vorwärts, Marsch!» um 4 Uhr morgens in der absolut dunklen Stadt.
Die Basler Fasnacht – «die drei schönschte Täg» beginnen wieder.
Passend zum aktuellen Anlass, organisieren wir für die Mitarbeiter bei Adobe Basel und deren Frauen und Kinder ein Fasnachtslarven-Malen. Es geht dabei nicht nur um den kreativen Teil, sondern der kulturelle Aspekt und die Hintergründe der Fasnacht werden von Linda Atz erläutert und nähergebracht. Linda ist langjährige, leidenschaftliche Fasnächtlerin. Sie spielt Piccolo in einer Clique und malt regelmässig Larven.
Die Basler Fasnacht ist Teil der Identität der Stadt - kulturell gesehen, ist sie das Herzstück ihrer kreativen Energien. Die Veranstaltung kombiniert einzigartige Musikinstrumente, Kreativität und Ideen sowie erstklassige künstlerische Darbietungen. Hier werden gesellschaftspolitische Themen, Geschichten und aktuelle Ereignisse in einer für Basel typischen Art und Weise vermittelt: stolz, mit scharfem Witz und beissendem Humor. Aufgrund seiner Einzigartigkeit und Qualität wurde es in die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen.
Der Beginn der Fasnacht, mit den Laternen, ist eigentlich am Sonntag davor. Der beliebte "Morgestreich" verwandelt dann das Stadtzentrum in ein Meer von erleuchteten, handbemalten Laternen. Die Cortège findet am Montag und Mittwoch statt und Dienstag ist Kinderkarneval und "Gugge-Tag". In phantasievolle Kostüme gekleidet streifen die Kinder durch die Strassen, verteilen Dääfeli (Süßigkeiten) und duschen die Zuschauer mit Räppli. Auch die Erwachsenen wiederum nutzen den Tag, um die Fasnacht ungezwungen ohne strengen Zeitplan zu feiern. Nach der Parade am Montagnachmittag zeigen die Cliquen ihre aufwendig gestalteten Laternen auf dem Münsterplatz. Es gibt sie in vielen Formen und Stilen. Was einst mit Karikaturen bekannter Basler Politiker und Persönlichkeiten begann, hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einer wahren kunsthistorischen Sammlung entwickelt. Der letzte Akt besteht darin, sich wieder von der Laterne zu verabschieden.
Die Larven sind ein zentraler Bestandteil der Fasnacht und die Cliquen investieren jedes Jahr viel Zeit und Handarbeit in die kunstvolle Gestaltung. Jeder Teilnehmer erhält eine Larve und Linda erklärt uns das Vorgehen: Akrylfarben, ohne Wasser, werden erst als Grundierung auf der ganzen Maske mit einem Pinsel verteilt. Anschliessend werden Augen und Mund mit Bleistiften fein vorgezeichnet und dann mit schmäleren Pinseln mit Farbe bemalt. Die roten Wangen lassen sich am besten mit einem leicht angefeuchteten Schwamm auftupfen.
Sowohl die Kinder als auch die Erwachsenen sind mit viel Elan dabei und die Resultate können sich wirklich zeigen lassen. Vielseitig, farbenfroh, detailliert und mit viel Motivation sind wunderschöne individuelle Fasnachtslarven entstanden, die natürlich jeder zur Fasnacht mitnehmen darf! Mit soviel spannendem Hintergrundwissen und eigenen Larven sind alle, auch Erstbesucher der Fasnacht bestens bereit, wenn es dann heisst: «Morgestraich, vorwärts, Marsch!».