Schneeflocken, Glühwein und traditionelle Familienfeiern. So wie wir die Winterzeit sonst meist erleben, unterscheidet sich dieses Jahr deutlich. Covid-19 hatte bereits das ganze letzte Jahr fest im Griff und genauso verhält es sich für diese Winterzeit.
Der Winter ist für viele bereits eine Herausforderung, die Tage fallen sowohl kürzer, als auch kälter aus und ein Gefühl von Müdigkeit macht sich unter den Arbeitnehmer breit. Diese Erschöpfung wird oft als "Winterdepression" bezeichnet, da sich Symptome wie beispielsweise schlechte Stimmung, Lethargie und ein Mangel an Energie im Winter normalerweise deutlicher zeigen. Dieser Zustand lässt sich oftmals auf einen Mangel an Sonnenlicht zurückgeführt, der die Gehirnfunktion verlangsamt und das Melatonin im Körper erhöht - ein Hormon, das den Schlafrhythmus reguliert. Serotonin, das oft als "Wohlfühl-Hormon" bezeichnet wird, hilft dabei, die Stimmung zu stabilisieren und Ängste abzubauen. In den Wintermonaten, wenn sich kaum Sonnenlicht zeigt, kann der Serotoninspiegel sinken.
Auch in diesem Jahr ist es deshalb besonders wichtig, dass man auf sich Acht gibt. Vor allem Arbeitgeber werden besonders dazu aufgerufen die Gesundheit und insbesondere das mentale Wohlbefinden der Mitarbeiter zu priorisieren.
Einige Mitarbeiter haben Trauer zu verarbeiten, andere müssen mit dem Unterricht ihrer Kinder von zu Hause aus klarkommen und zusätzlich will jeder seine Angehörige schützen. All diese Faktoren führen dazu, dass Arbeitgeber sich Methoden überlegen müssen, wie sie Ihren Mitarbeitern die nötige Unterstützung bieten können, vor allem während der Wintermonate. Nun gilt es Einfühlungsvermögen zu zeigen und ein gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen, um das Wohlbefinden Ihrer Mitarbeiter zu steigern.
Einsamkeit, Abgeschiedenheit und Isolation sind häufige Probleme im Homeoffice, besonders in der derzeitige vorherrschenden unsicheren sowie beunruhigenden Situation. Wenn Sie sich die Mühe machen, regelmässig mit Ihren Kollegen zu sprechen, kann dies einen grossen Unterschied machen. Konferenzanrufe, Zoom, Skype und Microsoft Teams sind alles Beispiele dafür, wie Sie in Verbindung bleiben können. Insbesondere Videoanrufe können dazu beitragen, dass Sie sich weiterhin mit Ihren Kollegen verbunden fühlen.
Wichtig sind Ruhepausen. Gerade im Homeoffice tendiert man dazu, doch noch ein Projekt abends fertigzustellen oder die Mittagspause durch Arbeit zu ersetzen. Klare Richtlinien für Arbeitsbeginn und Feierabend helfen die gesunde Balance zwischen Leben und Arbeit aufrecht zu halten. Beginnen und beenden Sie Ihre Arbeit zu den normalen Arbeitszeiten.
Tägliche Bewegung ist essenziell, auch in der kalten Jahreszeit. Da braucht es oft grössere Motivation, um das warme Sofa zu verlassen und in der Kälte zu trainieren. Dies ist dennoch von grossem Vorteil, sowohl für den Körper, als auch für das mentale Wohlbefinden. Schon ein 30-minütiger Spaziergang im Freien versorgt mit Sauerstoff sowie Vitamin D und hilft dem Körper stark zu bleiben.
Ausgewogene Ernährung hilft, das Immunsystem zu unterstützen. Frisches Gemüse, Früchte und mageres Eiweiss sind gesund. Wichtig ist es den Zucker- und Salzkonsum niedrig zu halten.
Die aktuelle Situation verlangt uns viel ab, weshalb es umso wichtiger ist das zu schätzen, was man hat. Dies bedeutet nicht in der Vergangenheit zu verweilen oder sich zu viele Gedanken über die Zukunft zu machen. Achtsamkeitstraining kann hierbei helfen, uns den Moment ins Bewusstsein zu rufen. Es bietet eine grossartige Möglichkeit, Stress abzubauen und das Gehirn zu trainieren, im Hier und Jetzt zu verweilen. Eine neue Fähigkeit zu erlernen oder zu vertiefen bringt zudem Spass, Abwechslung und stärkt das Selbstvertrauen. Nutzen Sie die Zeit, ein Buch zu lesen, eine neue Sprache zu erlernen, oder ein neues Hobby zu beginnen.
Anstatt den Winter zu verabscheuen, gibt es eine aus Dänemark stammende Lebenseinstellung, diesen zu geniessen. Diese nennt sich "Hygge" und kann eine tolle Einstellung gegen schlechte Stimmung sein (Quelle).
Bei Hygge handelt es sich, wie bereits erwähnt um die eigene Lebenseinstellung im Bezug auf das Empfinden von Gemütichkeit und Zufriedenheit. Diese Einstellung stammt aus der nördlichen Hemisphäre, aus Staaten wie beispielsweise Dänemark oder Norwegen. Es geht hierbei vor allem darum auch im Winter, Komfort zu geniessen und und sich wohlzufühlen. Einfach ausgedrückt, beschreibt Hygge das Vergnügen, dicke Wollsocken anzuziehen, Kerzen anzuzünden, sich Zeit für heisse Getränke zu nehmen und sich mit einem Buch vor ein Feuer zu kuscheln. Worum es bei Hygge jedoch wirklich geht, ist einen positiven Gemütszustand einzunehmen, wenn die Tage kalt, kurz und dunkel sind. Achtsamkeit, die meditationsähnliche Praxis, bei der es darum geht, wahrzunehmen, wie man sich fühlt, und dieses Empfinden nicht zu bewerten, ist ein wesentlicher Bestandteil der Integration von Hygge. Wir verbringen die kalte Jahreszeit oft damit, sehnsüchtig auf den Frühling zu warten, aber eine achtsamkeitsbasierte Herangehensweise an diese Jahreszeiten bedeutet, zu akzeptieren, dass die Kälte da ist und diesen Zustand zu akzeptieren. Denn das persönliche Mindset ist entscheidend und beeinflusst unser mentales Wohlbefinden enorm.